Hintergründe
Widerstand
hat viele Hintergründe
Gendreck-weg wurde
von Imkern und Bäuerinnen und Bauern aus Süddeutschland ins Leben gerufen.
Sie spüren als Erste die Konsequenzen der Gentechnologie. Wer will noch
Honig kaufen, wenn er mit Gentech-Pollen verunreinigt ist? Wer traut
den Erzeugnissen eines Bauern noch, wenn der Nachbar Gentech-Mais anbaut?
Die gesundheitlichen
Konsequenzen des Genfood sind nicht ausreichend erforscht, besorgniserregende
Hinweise werden ignoriert. Was die Risikotechnologie mit Natur und Landschaft
machen wird, ist noch völlig ungewiss.
Bereits jetzt sind
zahlreiche Existenzen durch die Agro-Gentechnik bedroht - in Deutschland.
International ist
diese Entwicklung noch dramatischer. Hoffnungslos verschuldete Gen-Soja-Anbauer
in Indien wissen keinen Ausweg mehr - Tausende haben sich schon das
Leben genommen. In vielen Ländern protestieren Kleinbauern gegen die
ungeheure Macht der Agrarkonzerne.
Mit der Gentechnik
nehmen die Abhängigkeiten noch zu und bedrohen die Zukunft von Millionen
von Familien und die Biologische Vielfalt.

Agraringenieur Michael Grolm gehört zu den Feldbefreiern
der ersten Stunde.
Er sieht seine Zukunft als Berufsimker unmittelbar gefährdet.
Hintergrundartikel
zum Thema
Weltweite
Stimmen
Jose
Bove - Bauer, Frankreich:
Ich unterstütze die Aktion, weil:
"Agro-Gentechnik
ist ein gesamteuropäisches Problem.Wir können Agro-Gentechnik nur verhindern,
indem wir das Saatgut gar nicht erst nach Europa reinlassen. Wir müssen
alle zusammenhalten:gegen Genfraß, für Qualität."
Vandana
Shiva - Preisträgerin des alternativen Nobelpreises, Indien:
Ich unterstütze die Aktion, weil:
"Gentechnik
zerstört das kulturelle Erbe bäuerlicher Landwirtschaft. Hunger und
Elend werdensich vergrößern, wenn wir zulassen, daß sich die Agro-Gentechnik
ausbreitet. Die Welternährungkann nur durch standortangepaßtes Saatgut
gesichert werden."
Percy
Schmeiser - Landwirt und Kläger gegen Monsanto, Kanada:
Ich unterstütze die Aktion, weil:
"Seit
vielen Jahren verwende ich mein eigenes Saatgut, und jetzt wird Bauern
wie mir erklärt,daß ich das nicht mehr tun dürfte, wenn unsere Nachbarkollegen
gentechnisch verändertes Saatgutverwenden. Das GMO-Erbgut kommt durch
Pollenflug und Verwehung bei der Ernte auf meinen Ackerund ich muß auch
noch Lizenz für den Dreck zahlen."
Sven
Giegold - Attac, Deutschland:
Ich unterstütze die Aktion, weil:
"Die große
Mehrheit der VerbraucherInnen will keine Agro-Gentechnik. Die Politik
propagiert sie trotzdem. Deshalb ist nun Ziviler Unghorsam ein legitimes
Mittel, das unseren erfolgreichen VerbraucherInnenboykott unterstützt."
Tewolde
Berhan Egzabher - Umweltminister, Äthiopien:
Ich unterstütze die Aktion, weil:
"Gentechnik
spielt sich überwiegend im privaten Sektor ab und daher dient sie dem
Profitweltumspannender Konzerne. Daher ist Gentechnik auch kein Heilmittel
für die armen Länderdieser Welt, denn mit diesen können die gewinnorientierten
Konzerne langfristig kein gutesGeschäft machen. Die heute noch vorhandene
genetische Vielfalt im Pflanzen- und Tierreich ist mehr als ausreichend,
um die Ernährungsprobleme der Ärmsten zu lösen. Schlecht informierte
Regierungen und korrumpierte Regierungsmitglieder überall auf der Welt
sind das Hauptproblem für eine objektive Diskussion über die wahren
Probleme der Agro-Gentechnik. Die erbarmungslosen Kräfte des freien
Marktes, der im Zuge der Globalisierung menschenverachtende Züge annimmt
entziehen den Ärmsten der Armen jegliche Lebensgrundlage.Wir müssen
die Zukunftsfrage stellen: Unsere Regierungen müssen den langfristigen
Schutz derErdatmosphäre und der Biodiversität als oberstes Ziel ihrer
Arbeit definieren, dann werden wirdie Probleme der Globalisierung lösen
können: Armut, Abwandern von Arbeitsplätzen, Energieverbrauch, Radikalisierung
und Klimawandel. Die Zeit drängt."
Prof.
Dr. Michael Succow - Universität Greifswald, Deutschland:
Ich unterstütze die Aktion, weil:
"Was die
Welt heute dringender denn je braucht sind gesunde Böden und gesunde
Pflanzen.Das ist nur durch umweltgerechtes Wirtschaften möglich. Nur
so bleiben Arbeitsplätze in derLandwirtschaft erhalten. Mit der "Wunderwaffe"
Gentechnik spitzen wir die ökologischen undsozialen Probleme unserer
Zeit noch weiter zu, zum Schaden von Mensch und Natur."
Dr.
Zafrullah Chowdhury - Physiker, Gründer von the peoples health centre,
Bangladesch:
Ich unterstütze die Aktion, weil:
"Die Dritte
Welt braucht keine Gentechnik. Das wichtigste für uns ist eine nachhaltigeLandwirtschaft,
die mit den hiesigen Gegebenheiten fertig wird und ohne Wachstumshemmer
oderInsektizide auskommt. Wir haben starke Niederschläge, Überschwemmungen
und tropische Hitze.Die Gentechnik wird uns nur neue Ernteausfälle und
Spritzmittelgifte bringen."
Melaku
Worede - Seeds of Survival, Preisträger des alternativen Nobelpreises,
Äthiopien:
Ich unterstütze die Aktion, weil:
"Unser
Planet ist voller genetischer Vielfalt, dank derer die Menschheit ihre
Ernährung überJahrhunderte in den unterschiedlichsten Klimazonen der
Erde sicher stellte. Diese Biodiversitätwar stets die Grundlage zur
Befriedigung der menschlichen Grundbedürfnisse. Es ist naiv undunverantwortlich,
auf Gentechnik zu setzen, solange auf der Welt durch politische Wirrnisse,
Verteilungsprobleme, durch die Privatisierung der Wasserzugangsrechte
und Korruption hunderttausende von Menschen verhungern."
Ernst-Ulrich
Schassberger - Präsident der Eurotoques Stiftung, Ebnisee, Deutschland:
Ich unterstütze die Aktion, weil:
"Wir Köche
von Eurotoques legen Wert auf erstklassige unverfälschte Rohstoffe.Eine
ehrliche regionale Küche ist die Grundlage europäischer Ernährungskultur.Gentechnik
verfälscht die Qualität der Lebensmittel.Heute gibt es bereits Erdbeeren
mit eingekreuzten Fischgenen, ohne dass dieBevölkerung darüber informiert
wird. Wen wundert es da noch, dass sich die Verbraucher von derPolitik
getäuscht fühlen."
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