Freispruch für Feldbefreier

Presseinformation
Gendreck-weg
Dienstag, 6. Dezember 2011

* Freispruch für Gentechnikgegner
* Nur 30-minütige Verhandlung gegen Feldbefreier im Kartoffelacker

Am heutigen Dienstag sprach das Amtsgericht Waren (Müritz) einen Feldbefreier frei, der im August 2010 in Zepkow zusammen mit anderen Aktivisten und nach öffentlicher Ankündigung mehrere gentechnisch veränderte Kartoffelpflanzen entnommen und entsorgt hatte.

Der Angeklagte Thomas Janoschka sagte: "Die lokale Bürgerinitiative hat über Jahre eine hervorragende Arbeite geleistet. Unsere Aktion unterstützte diesen Widerstand im letzten Anbaujahr der manipulierten BASF-Kartoffel. Jetzt ist die die Gentech-Kartoffel hier in der Region Geschichte. Der Konzern hat gegen uns geklagt und heute verloren. Für die Bewegung gegen die Gentechnik in der Landwirtschaft ist das ein guter Tag."

Die Anklage lautete auf Hausfriedensbruch, obwohl der Kartoffelacker nur an einzelnen wenigen Metern eingefriedet war, keineswegs als Ganzes. Richter Stork und der Staatsanwalt befragten heute zwei Polizisten als Zeugen, die beide nicht sagen konnten, wie der Angeklagte auf den Acker gekommen war, beide selbst weder einen Zaun noch Verbots-Schilder hatten sehen können. Der Staatsanwalt wies darauf hin, dass die geringe Zahl der zerstörten Pflanzen eigentlich nicht als Substanzbeeinträchtigung zu werten sei und erklärte damit, warum es nicht auch eine Anklage wegen Sachbeschädigung gegeben hatte. Ohne sich zum Bedenken zurück zu ziehen, sprach der Richter den Feldbefreier nach weniger als 30-minütiger Sitzung frei.

Für Rückfragen
Heinz Wittmer, Prozessbeobachter, 0151 / 159 36 33