Genversuchsfeld
in Braunschweig besetzt
Mehr
über die andauernde Mahnwache und kreative Aktionen:
Link zur Seite
der Gruppe
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Feldbesetzung
in Braunschweig nach vier Tagen geräumt
Das besetzte Feld
in der umzäunten landwirtschaftlichen Forschungsanstalt in Braunschweig
wurde nach einem friedlichen Wochenende am Montag, den 27. April geräumt.
Siebeneinhalb Stunden dauerte der Polizeieinsatz, bis lange nach 22
Uhr die letzte Aktivistin vom Besetzungsturm herunter war und niemand
mehr am Betonblock festgekettet.
Presseinformation
der unabhängigen Feldbesetzungsgruppe
vom 24. April 2009
AktivistInnen
wollen mit spektakulärer Aktion Versuch stoppen!
Seit dem frühen
Morgen des 24. April halten rund 20 AktivistInnen einen Acker auf dem
Gelände der ehemaligen Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft im
Westen Braunschweigs besetzt. Sie haben dort einen Turm errichtet und
können sich zudem in einem Betonblock festketten, um nicht so einfach
von der Fläche verdrängt werden zu können. Vor dem Gelände haben sie
gut sichtbar einen Baum erklettert. Große Transparente verkünden nun
den Willen, diesen Freilandversuch zu beenden. Nach dem Genmaisverbot
der Bundeslandwirtschaftsministerin ist dieser Versuch einer von zwei
in der Region verbliebenen Experimente mit gentechnisch manipulierten
Pflanzen.
Eine Feldbesetzerin
kritisiert: „Während bis zu 80 Prozent der Bevölkerung die Agrogentechnik
ablehnen, sind Konzerne und staatliche Institutionen fast durchgehend
damit beschäftigt, die Gentechnik weiter zu entwickeln. Damit Deutschland
vorne dranbleibt in der Welt - egal, wie schlecht die Idee ist.“
„Unser Ziel ist:
Gar keine Agrogentechnik!“ verkünden die FeldbesetzerInnen selbstbewusst.
Sie lehnen die Gentechnik in der Landwirtschaft grundsätzlich ab und
fordern damit folgerichtig auch ein Ende sogenannter Sicherheitsforschungen.
Ein Aktivist: „Unter den heutigen gesellschaftlichen Bedingungen dienen
Forschung und Produktion vor allem dem Macht- und Profitausbau. Wer
die Augen aufmacht, sieht das überall: Sozialabbau, Konkurrenzkämpfe
am Arbeitsmarkt, Abzocke und kriminelle Methoden bei großen und kleinen
Firmen, Überwachungsskandale bei Staat und Konzernen.“
Die Feldbesetzer
erklärten, die Agrogentechnik solle und werde Nahrungsmittel und Saatgut
in der Zukunft künstlich verknappen. Dadurch passiere genau das Gegenteil
von dem, was die Propaganda sage: Hunger und Abhängigkeiten würden erzeugt,
um Profite zu erhöhen. Durch Gentechnik lasse sich Leben patentieren,
könnten gezielte Veränderungen der Gene die Vermehrung von Saatgut verhindern
oder bestimmte Pflanzen an firmeneigene Spritzmittel gekoppelt werden.
Gentechnik sei - so eingesetzt - eine Waffe.
Der Aktivist: „
Diese Kritik trifft auch die Versuche in Braunschweig. Die sollen untersuchen,
welche Wirkung die Gentechnik hat. Aber: Wer untersucht, wie genau die
Waffe trifft, welche Wirkung sie beim Opfer hinterlässt und wer alle
noch getroffen wird, ist Mitentwickler der Waffe. Sicherheitforschung,
wie die Versuche in der Propaganda bezeichnet werden, ist nichts als
Propaganda und ein Trick an dicke Fördertöpfe aus Steuergeldern zu kommen.“
Kontakt und mehr
Infos
Das ehemalige FAL-Gelände,
auf dem die Versuchsflächen besetzt wurden, liegt in Braunschweig an
der Bundesallee. Die große, normalerweise eingezäunte Fläche liegt im
Westen der Stadt und ist mit dem Bus „M11“ Richtung Lamme gut erreichbar.
Hinweis auf weitere
Aktivitäten: Am 25. April planen Bürgerinitiativen eine Fahrraddemonstration
gegen Gentechnik aus der Braunschweiger Innenstadt (11 Uhr Start am
Ringerbrunnen) hinaus zum FAL-Gelände. Dort beginnt dann eine 14-tägige
Mahnwache vor dem Eingangstor. Informationsseite für ein gentechnikfreies
Braunschweiger Land:
www.bs-gentechfrei.de.
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